Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
Dirk508
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 471
Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

edi hat geschrieben: 4.) Nehmen wir den 10 mA- Bereich:
Wirksam sind die Widerstände 1; 0,9; 1,4; 3; 9 Ohm, das sind 15,3 Ohm.
Durch die fließen 10 mA, an ihnen fallen 0,153 Volt ab.
Die Spannung geht dann durch die restlichen Widerstände 16,6; 32; 97 Ohm ans Instrument 160 Ohm, das ist 305,6 Ohm.
Dann fließt ein Strom durch diese Widerstände und durchs Instrument: I =0,153 V durch 305,6 Ohm = 500,6 uA !
Auch der 10 mA- Bereich paßt perfekt !
Kleiner Denkfehler.
Durch die Messwiderstände fliesen 10 mA, durch das Instrument 0,5 mA. Beides zusammen ist der Strom, der für Vollausschlag benötigt wird.
Bedeutet, es fliest 10,5 mA und das Instrument zeigt 10 mA an.

Das ist wieder die von mir schon beschriebene Anzeige von 95%.

Gruß Dirk
Dirk508
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 471
Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

So kann mann´s auch sagen. :)
Er rechnet mit ´nem 500 µA, daher 10 mA-0,5 mA = 9,5 mA.

Gruß Dirk
klausw
Geographik
Geographik
Beiträge: 2661
Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Unterfranken-W

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

...und ich baue jetzt 1,1 k vor das 100uA-Instrument und schalte diese Kombination parallel zu den 8 Draht-Shunts des W19 (159,9 Ohm), wie geheißen.
Bin schon neugierig :) .

k.
klausw
Geographik
Geographik
Beiträge: 2661
Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Unterfranken-W

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Dirk508 hat geschrieben: ...Beim 0,1 mA Instrument geht ein Serienwiderstand von 1,1 k oder ein Shunt mit 51 Ohm....


....Mach einfach einen 1,1k davor und gut is.
D A S
funktioniert gar nicht. Habe nunmehr die unpassendste Anzeige überhaupt: Röhre, die früher mit ? getestet war, hat nun Vollausschlag. :angry: .

Erst mal Pause, keine Lust mehr.

k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
Dirk508
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 471
Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

Prüf noch mal deinen Aufbau. Was zeigt denn das Ohmmeter an, wenn du jetzt den Widerstand über dem Instrument misst?

Gruß Dirk
klausw
Geographik
Geographik
Beiträge: 2661
Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Unterfranken-W

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Den Aufbau werde ich in jedem Falle nochmal überprüfen, damit sich kein Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen hat.

Ich habe aber nun selbst mal versucht, ein wenig zu rechnen, um die Materie zu erlernen. Als Laie ist mir vielleicht ein Denkfehler unterlaufen, dennoch hier das Ergebnis:

Neu-Instrument 340 Ohm, 100 uA
Annahme Originalschaltung (siehe edi): 500uA durch das Originalinstrument + 500uA durch die Parallel-Widerstandskette des W19 von 160 Ohm, damit 80 Ohm gesamt, 80 mV über der Schaltung

gerechnet:
100 uA durch das Neuinstrument, bei 340 Ohm, ergibt 34 mV. 80mV - 34 mV = 46 mV.
R=U/I= 460 Ohm als Vorwiderstand in diesem 100uA-Zweig; 46 mV

Weiterhin zu simulieren: 500uA-100uA -> 400 uA "verbrennen". 80 mV / 400uA = 200 Ohm als Shunt, parallel zu Instrument plus Vorwiderstand 460 Ohm.

Die Werte (460+340)Ohm , 200 Ohm , 160 Ohm in die Parallelwiderstandrechnungseite eingetippt: ergibt 80 Ohm.
Einzelrechnung simuliertes Instrument, ohne Widerstandskette des W19: 200 Ohm , (460+340) Ohm: ergibt parallel 160 Ohm.
Simuliertes Instrument 160 Ohm , Widerstandskette des W19 160 Ohm, ergibt parallel: 80 Ohm


Denkfehler drin???

k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
Dirk508
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 471
Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

Ja, die Berechnung ist richtig.

Meine Alternative: 0,1 mA durch das Instrument, 0,9 mA durch die Widerstandskette.

Spannungsabfall an der Widerstandskette = 0,9x160 = 144mV.

Für den Instrumentenzweig gilt dann 144 mV/0,1 mA = 1440 Ohm.

Und das ergibt eben 1100 Ohm Vorwiderstand + 340 Ohm Instrument.

Gruß Dirk
Dirk508
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 471
Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

PL504 hat geschrieben: Ich bleibe dabei und behaupte, durch das Originalinstrument fließen 50 µA (wie auch im Schaltbild angegeben).
Bei einem Windungsschluss sinkt der Restwiderstand analog der verbliebenen wirksamen Windungen.
Das durch die Drehspule erzeugte Drehmoment (und somit der Ausschlag) wächst mit der Stromstärke und der Windungszahl.

Für das defekte Instrument liegen folgende Werte vor:
Vollausschlag bei 4 mA, gemessener Widerstand 21,4 Ohm.

Wenn wir jetzt von einem Instrument mit 160 Ohm ausgehen, wäre die originale Windungszahl das 8-fache und somit der erforderliche Strom 1/8, also 0,5 mA.

Bei 50 µA wäre Windungszahl und Widerstand mit 80 zu multiplizieren -> 1712 Ohm. Berechnet hast Du 3057 Ohm.

Also passt nicht.

Gruß Dirk
klausw
Geographik
Geographik
Beiträge: 2661
Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Unterfranken-W

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

PL504 hat geschrieben:Ich bleibe dabei und behaupte, durch das Originalinstrument fließen 50 µA (wie auch im Schaltbild angegeben).
Genau, um dahingehend endlich Klarheit zu erlangen, mache ich den Test mit den 2 Instrumenten:
dem von edi mit 15uA und
dem Russischen Instrument mit 100uA.

Ich möchte nämlich, auch wenn sich die W19(S)-Eigner bisher hier recht vornehm zurückhalten, doch eine Quelle zum Nachlesen schaffen, falls mal wieder die Problematik des Instrumenteersatzes auftaucht. Heißt: neben der Reparatur meines RPG soll auch die Allgemeinheit (der W19-Eigner) Nutzen ziehen können. Insofern :danke: für die bisherige Diskussion.

Hier zur Frage 50uA/ oder 500uA nochmal eine Seite, die ich weiter vorne schon verlinkt hatte:
http://www.radiorueckwand.de/html/aufba ... ments.html

Das von R. Walz bemessene W19S liegt zu meinem etwa 1800 Produktionsnummern auseinander.

k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
klausw
Geographik
Geographik
Beiträge: 2661
Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Unterfranken-W

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Momentan ist der Wurm drin. :wut:

Die beschriebene Schaltung zeigt "Vollausschlag" bei einer an sich verbrauchten Röhre (EF42).

Gegencheck mit dem früher versuchsweise genutzten Kleininstrument von 50uA (und der dafür vorgesehenen "Be-Widerstandung" zeigt ebenfalls nicht mehr die seinerzeit ermittelten Messergebnisse.

Zudem ist der Widerstandsmessbereich des W19 (eigene Karte), der bisher mit jedem Instrument funktionierte, derzeit "tot".
Messung externer Spannungsquelle (9V-Batterie) funktioniert noch.

Habe ungefähr 17x jede Lötverbindung kontrolliert, Kabel auf Durchgang gemessen, mit Fotos aus dem Netz verglichen, die Drahtshunts durchgemessen:
finde den Fehler nicht :angry:

Erstmal Pause, dann ggf. Gerät anzünden und verbrennen.

k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
Dirk508
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 471
Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

Selbstgebaute Fehler sind halt immer die schönsten. Da hilft nur systematische Fehlersuche.
Wennst dabei Hilfe willst, müsstest schon Fragen nach Messwerte beantworten.

Gruß Dirk
klausw
Geographik
Geographik
Beiträge: 2661
Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Unterfranken-W

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Dirk508 hat geschrieben:Selbstgebaute Fehler sind halt immer die schönsten. Da hilft nur systematische Fehlersuche.
Wennst dabei Hilfe willst, müsstest schon Fragen nach Messwerte beantworten.

Gruß Dirk
Gerne, wie lautet die erste Frage auf das gestern Abend aufgetretene und heute gepostete Problem?

Gruß
k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
rettigsmerb
User gesperrt
User gesperrt
Beiträge: 5838
Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von rettigsmerb »

Moin zusammen,

mit gemischten Gefühlen habe ich meinen W19S zum Nachmessen geöffnet. Es fällt einem nicht gerade leicht, an einem funktionierenden Gerät die noch original verlackten Schrauben zu lösen und in diesem doch recht empfindlichen Teil herum zu löten. Aber sei's drum - hier geht's um das Wohl und Wehe für ein "Schwesterschiff".

Also:

Messumgebung: Raumtemperatur 22°C, Messgerät BBC-Goerz Metrawatt M2030 Digitalmultimeter, Vorwiderstand 10kOhm, Spannungsquelle Regelnetzgerät Ua = 5,2Volt

Messwerte: R instr. = 157 Ohm, I instr. = 530µA Skalenende

Vielleicht hilft euch das ja etwas weiter.

Viele Grüsse,
Herbert
Dirk508
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 471
Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

Dirk508 hat geschrieben:Was zeigt denn das Ohmmeter an, wenn du jetzt den Widerstand über dem Instrument misst?
Und welches Instrument mit welcher Beschaltung ist jetzt angeschlossen?

Gruß Dirk
edi
Geographik
Geographik
Beiträge: 3253
Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern

Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von edi »

@rettigsmerb:
mit gemischten Gefühlen habe ich meinen W19S zum Nachmessen geöffnet.
Messwerte: R instr. = 157 Ohm, I instr. = 530µA Skalenende
Danke, @rettigsmerb, für's Nachmessen... das hilft ja richtig weiter.

@Dirk508:
Kleiner Denkfehler.
Durch die Messwiderstände fliesen 10 mA, durch das Instrument 0,5 mA. Beides zusammen ist der Strom, der für Vollausschlag benötigt wird.
Bedeutet, es fliest 10,5 mA und das Instrument zeigt 10 mA an.
Kein Denkfehler. Der Eigenleistungsbedarf ist bei strommessenden Zeigerinstrumenten einfach konstruktionsbedingt, und muß irgendwie berücksichtigt werden.
Durch die Meßwiderstände -und nur durch diese, im jeweiligen Meßbereich- fließt (übrigens mit "ß" !) wohl doch exakt der Strom, der für den Meßbereich angegeben ist.
Die Berechnungen paßten ja schon auffällig.
Am Steckpunkt des Meßbereichs ist ja der Abzweigpunkt des Stromteilers- und da geht also der Instrumentenstrom ab. Im Bereich 1 mA ist das sogar eine fifty-fifty- Teilung.
In den anderen Meßbereichen kommt zum Meßbereichswert der Instrumentenstrom hinzu.
@rettigsmerb's Messung zeigt, daß das Zeigerinstrument tatsächlich weniger anzeigt. Für Vollausschlag muß da also mehr Strom da sein, da die Stromquelle ja den Strom durch die Meßwiderstände plus den des Instruments liefern muß.
Also ja, 10,5 mA Strom- Anzeige 10 mA.
Ich war mir da nicht sicher, ob man das so macht, immerhin wäre es ja genauso möglich, z. B. 10 mA durch die gesamte Meßwerksschaltung zu schicken, so daß 9,5 mA durch die Meßwiderstände gehen, 0,5 mA durchs Instrument.
Offensichtlich ist es doch anders.
Bei dem geringen Instrumentenstrombedarf ist das allerdings auch kein Problem, den Verwendungszweck stört das schon gar nicht. auf den Funke- Prüfkarten sind ja bei leistungsstarken Röhren Spannungseinbrüche des eigenen Netzteils auch berücksichtigt, und es gibtb zwar Strom- und Spannungsmeßkarten, die erheben aber nicht den Anspruch, mit dem RPG eine Präzisionsmessung vornehmen zu können.

Es wäre möglich, mit einem Instrument mit weniger Eigenleistungsbedarf die Genauigkeit zu erhöhen, dann müßte das Widerstandsnetzwerk neu berechnet werden. M. E. unnötiger Aufwand.
Ich denke, es reicht aus, einfach ein Instrument 500 uA/160 Ohm / 80 mV zu emulieren, das geht wohl mit den meisten 15- 100 uA- Instrumenten. Ich habe das für das 15er gemacht, das sollte mit den anderen Geräten auch gehen.

In jedem Falle sind Shunt UND Reihenwiderstand nötig !

Edi