Ältere Röhren

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loewe
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Ältere Röhren

Beitrag von loewe »

Hallo!

Viele Röhren aus den 30er oder 40er Jahren haben oben auf dem Glaskolben noch einen "Zapfen" aus Metall(?). Z. B. die ECH4.

Wozu sitzt dieses Teil oben auf der Röhre? Mit diesen Uraltröhren habe ich noch keine Erfahrung. Wer kennt sich damit aus?


Gruß
Tobias
Nachtfalke
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Beitrag von Nachtfalke »

An diesem Zapfen ist in der Regel das Gitter der Röhre. Das hat man gemacht um so eine höhere Störfesigkeit zu erreichen. Da z.B. die ECH4 eine Oszillatorröhre ist neigt sie durch diese Bauart geringer zu wildem schwingen (Rückkopplung).

Gruß: Walter
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hi,

Ergänzung:

@loewe: Aber nicht daß Du nun denkst, daß bei einer Röhre mit solch einem "Zapfen" oben drauf, es sich stets um das Gitter der Röhre handelt, und daß man da relativ gefahrlos berühren kann !!

Bei anderen Röhren, z.B. der PY88, EY88, PL36, PL504, usw. handelt es sich dabei um den Anodenanschluß, der ganz ordentliche Hochspannung führen kann !! Also vorsicht!

Falls Du das schon wußtest, dann ist es gut. Ich dachte, besser einmal zuviel als einmal zuwenig vorgewarnt.

Gruß

Rocco11
Nachtfalke
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Beitrag von Nachtfalke »

Allerdings sind das Röhren aus dem Hochspannungsteil eines Fernsehers die es in den 30er oder 40er Jahren noch nicht gab. Gerade alte Röhrenfernseher sind da eh mit Vorsicht zu geniessen da die Hochspannung ( bei grossen SW-fernsehern ca. 15KV, bei farbigen bis 28KV ) auch nach dem ausschalten oft noch vorhanden ist weil die Bildröhre als Kondensator wirkt.

Gruß: Walter
loewe
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Beitrag von loewe »

@Rocco:

Ja, die Röhren sind mir bekannt. Von denen sitzen 2 Stück in meinem s/w Fernseher im Hochspannungsteil.

Mir war nur nicht ganz klar, warum eine Röhre wie z. B. die ECH4 so ein Teil oben drauf hat.

Gibt es nicht auch eine EL12/xxx, die die Anode an so einem Zapfen hat?
Wie heißt dieser "Zapfen" eigentlich wirklich?
Nachtfalke
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Beitrag von Nachtfalke »

Stimmt es gibt eine EL12 spez. die die Anode oben hat mir fällt aber kein Vorkriegsradio ad hoc ein das eine EL12 hat. Jedoch gibt es natürlich nie eine Regel ohne Ausnahme.
Zuletzt geändert von Nachtfalke am So Jun 01, 2008 20:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hi,

die Röhre EL12 spezial hat so einen Anschluß.
Da ist aber die Anode dran !!

In einem alten Reparaturhandbuch (von 1940) wird das Gebilde Gitterkappe bzw. Anodenkappe genannt.

Gruß

Rocco11
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
bei allen A- und C-Röhren mit Kappe oben ist es der Steuergitteranschluß, ebenso bei E- und U-Röhren mit Kappe (z. B. ECH4, EF9, EF6, UCH5, UF6 usw.) und einigen V-Röhren (VF7, VL1, VEL11) damit das Eingangssignal so gut wie möglich vom Ausgang (Anode) entkoppelt wird.
Noch ältere Röhren (RENS-Typen) haben auch eine Kappe oben mit Schraubgewinde, dieses ist allerdings die Anode und nicht das Steuergitter.
Bei Fernsehröhren mit Kappe (PL-Typen, DY, GY) ist das die Anode und bei den PY-Typen ist die Kappe die Kathode.
Die Röhre EL12 spez. ist keine Radioröhre, sondern kommt nur in Verstärkern vor. Die normale EL12 ist in vielen Vorkriegsradios zu finden, ebenso auch in Nachkriegsradios zu Beginn der 50er Jahre.

Gruß

Roland
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amiga3000
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Beitrag von amiga3000 »

Die EL12/375 (ohne pipi oben) ist z.b. in meinem Grundig 4040 drinn,leistet top arbeit. Die 807 (QE06/50) auf meinen bergmann Röhrenverstärkern haben ebenfalls den anodenanschluß oben,da liegen im betrieb 400V= an! Original waren da die anodenkappen nichtmal isoliert! Diese stammen aus einer Musikbox(verstärker waren ebay käufe) ,da kam man mit den fingern nicht drann,aber jetzt da die frei stehen,mußte ich allein zur eigenen sicherheit Neue keramik kappen montieren. Die 2x EL36 im Philips EL6405 Röhrenverstärker (hab den verstärker 4x) haben auch anodenanschluß oben,füren da auch ca. 260V=,haben gummi isolation oben.
Wenn man nicht genau bescheid weiß,im zweifelsfall besser mit den fingern wegbleiben.
Mfg.
Mario