Grundig 1097/60 ein kleines Restproblem

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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kai72
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Grundig 1097/60 ein kleines Restproblem

Beitrag von kai72 »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Ich habe mich bisher hauptsächlich mit der Restaurierung von Dual und Pe Plattenspielern beschäftigt und bin jetzt per Zufall bei den Röhrenradios gelandet. Irgendwie faszinierend :wink:

Nungut zum Thema: Ich hab hier ein Grundig 1097/60 das mit einem veritablen Kurzschluss hier ankam. Dank der Einsteigertips hab ich aber die ersten Schritte auch überlebt und bin nach Reinigung und optischer Inspektion auf Fehlersuche gegangen. Nachdem ich den dritten Kondensator mit Durchgang gefunden hatte, wurde es mir zu blöd und ich hab sie alle getauscht.
Damit läuft das gute Stück auch wieder, magisches Auge ist noch richtig gut, der Empfang auf UKW wirklich super nur ein Problem bleibt: Der Sound ist relativ leise und dumpf. Irgendwie kommt der Hochtöner nur wenn man das Lautstärkepoti voll aufzieht (ich hatte zum Test den Tieftöner abgeklemmt). Nach allem was ich mittlerweile so recherchiert hab, käme da wohl der Koppelkondensator in Frage, da alle anderen Kondensatoren ja auch schon getauscht sind.
Frage 1: liege ich da richtig?
Frage 2: wie kann ich den Kollegen testen? Am Multimeter gehen beide 50µF Eingänge gegen den Massepin von 0 langsam auf 3MOhm und dann unendlich.
Frage 3: woher bekomme ich Ersatz, bzw. kann ich Handelsübliche Kondis verwenden und wie muss ich die dann schalten?
Mir kommt es nicht so auf optische Originaltreue an, sondern auf Funktion. Ich mag das Dingen einfach und es ist so schön Stilecht zu meinem PE Rex :D

Grüße und vielen Dank im Voraus,
Kai
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eabc
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Re: Grundig 1097/60 ein kleines Restproblem

Beitrag von eabc »

Hallo Kai,
dieser Hochtöner ist über C 49 (470pF/630V)angekoppelt und mittels R35 mit ca.200V
Vorgespannt, seine Wirksamkeit spielt er nur oberhalb 6 Khz aus, der wechsel des C 49 könnte seine hörbarkeit erhöhen, messen kannst du im allgemeinen nur die Vorspannung die R 35 bereithält.
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harry

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Re: Grundig 1097/60 ein kleines Restproblem

Beitrag von röhrenradiofreak »

kai72 hat geschrieben:HIrgendwie kommt der Hochtöner nur wenn man das Lautstärkepoti voll aufzieht (ich hatte zum Test den Tieftöner abgeklemmt).
So etwas sollte man nicht tun, denn Leerlauf kann eine Röhrenendstufe beschädigen. Besonders dann, wenn man laut aufdreht.

Lutz
kai72
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Re: Grundig 1097/60 ein kleines Restproblem

Beitrag von kai72 »

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die prompten Antworten. Ich werde mir C39 und R35 nochmal genau ansehen. Den Kondensator hatte ich eigentlich schon gewechselt, da der originale einen Schluss hatte.

Was den Tieftöner und das Aufziehen im Leerlauf betrifft, vielen Dank für den Hinweis. Wieder was gelernt, wie gesagt Röhrentechnik ist noch Neuland und ich arbeite mich langsam ein. Vor diesem Hintergrund ein ganz dickes Lob an dieses Forum, das nenn ich mal umfangreiche und kompetente Information. Grade die Tips für Einsteiger sind wirklich KLASSE!!!!

Grüße
Kai
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Re: Grundig 1097/60 ein kleines Restproblem

Beitrag von klausw »

kai72 hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Ich habe mich bisher hauptsächlich mit der Restaurierung von Dual und Pe Plattenspielern beschäftigt und bin jetzt per Zufall bei den Röhrenradios gelandet. .......Nach allem was ich mittlerweile so recherchiert hab, käme da wohl der Koppelkondensator in Frage, da alle anderen Kondensatoren ja auch schon getauscht sind.
Frage 1: liege ich da richtig?
Frage 2: wie kann ich den Kollegen testen? Am Multimeter gehen beide 50µF Eingänge gegen den Massepin von 0 langsam auf 3MOhm und dann unendlich.
Frage 3: woher bekomme ich Ersatz, bzw. kann ich Handelsübliche Kondis verwenden und wie muss ich die dann schalten?

Hallo Kai,

falls Du den großen runden Becherkondensator im Alugehäuse meinst: Darin befinden sich der Siebkondensator und der Ladekondensator. Beide im Regelfalle à 50 µF, Belastbarkeit 350/385 Volt Gleichspannung. (Der "Koppelkondensator" ist was anderes.)
Sowas gäbe es zu kaufen, falls defekt. Defekt äußert sich in aller Regel durch lauten Brumm im Lautsprecher des Radios.
Geschaltet, falls Du Ersatz benötigen würdest, ist er wie folgt: beide Kondensatoren von je 50 µF sind gepolte Kondensatoren, d.h. mit je 1 Pluspol und je 1 Minuspol. Hier im Radio haben sie einen gemeinsamen Minuspol: das Chassis (Masse).

So, wie Du die Prüfung beschreibst, scheint der Kandidat aber noch einigermaßen fit.


Nun zum Hochtöner: falls es sich dabei um ein flaches, fast quadratisches Plastikteil (braun) handelt: erwarte Dir nicht allzu viel von diesen Teilen.
"Normale" Höhen werden auch über den großen Hauptlautsprecher des Geräts angenehm wieder gegeben.
Schlussfolgerung: wenn der Klang, wie von Dir beschrieben, insgesamt zu dunkel ist, stellt sich mir die Frage, ob der Höhenregler der Radios arbeitet: verändert sich der Klang, wenn man daran dreht? Oftmals sind diese Potentiometer schadhaft.

Gruß
k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
kai72
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Re: Grundig 1097/60 ein kleines Restproblem

Beitrag von kai72 »

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Hallo Kai,

falls Du den großen runden Becherkondensator im Alugehäuse meinst: Darin befinden sich der Siebkondensator und der Ladekondensator. Beide im Regelfalle à 50 µF, Belastbarkeit 350/385 Volt Gleichspannung. (Der "Koppelkondensator" ist was anderes.)



Nun zum Hochtöner: falls es sich dabei um ein flaches, fast quadratisches Plastikteil (braun) handelt: erwarte Dir nicht allzu viel von diesen Teilen.
"Normale" Höhen werden auch über den großen Hauptlautsprecher des Geräts angenehm wieder gegeben.
Schlussfolgerung: wenn der Klang, wie von Dir beschrieben, insgesamt zu dunkel ist, stellt sich mir die Frage, ob der Höhenregler der Radios arbeitet: verändert sich der Klang, wenn man daran dreht? Oftmals sind diese Potentiometer schadhaft.

Gruß
k.[/quote]

Hallo zusammen,

leider komme ich zur Zeit nur sporadisch dazu mich um den "Pflegefall" zu kümmern :wink:
Danke für den Tip mit dem Becherkondensator, da hatte ich in der Tat was falsch verstanden.
Mittlerweile bin ich ein bisschen weiter: der Hochtöner ist unschuldig. Ich hatte mal aus reiner Neugier den Koppelkondensator nochmal gewechselt und hatte dann für ein paar Minuten einen super Klang. Kaum wieder alles zusammen gebaut war wieder Essig. Ich musste wieder ziemlich weit aufdrehen um was zu hören und das ist auch wieder recht dumpf. Empfang als solcher ist Top.
Ich habe jetzt festgestellt, dass wenn ich die hintere Ecke der Lötleiste (seihe Bild) ein bisschen nach oben ziehe ist der Sound wieder da. Also wohl ein Wackler. Allerdings finde ich ums verrecken den Auslöser nicht. Alle Lötstellen hab ich neu gemacht. Der Widerstand ist getestet und OK. Jemand evtl. eine Idee wo ich noch ansetzten könnte?

Grüße und Danke,
Kai
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