ECC85 / 6AQ8

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captain.confusion
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von captain.confusion »

Hallo!

Ich mus das Thema nochmal rauskramen. Also gestern kamen meine Russinnen. Auf dem Tester sind sie alle top, weit über 10 mA. Nun kam der Test im Radio: Irgendwie war der Empfang icht ganz so gut wie erwartet. Daher ein Vergleichstest mit meinem Turandot 6/615: Ich habe 3 ECC85 und 3 Russinen getestet. Eine ECC mit 7mA oder mehr zeigt bessern Empfang als die neuen Russinnen, allerdings sind solch gute ECC85 bei mir Mangelware. Allerdings habe ich den EIndruck, dass der Klang des UKW-Teils mit den Russinnen weicher, runder und gleichmäßiger ist. Ich weiß zwar nicht, ob eine Emfangsröhre Einfluss auf den Klang eines UKW-Teils haben kann, aber ich bilde mir zumindestens ein, dass es damit besser klingt.

Fazit: Eine gute ECC85 (>7 mA) hat ein bessern EMpfang als eine neue Russin, der Klang ist jedoch nach meinem Emfpnden besser.

Viele Grüße: Frank
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klausw
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von klausw »

captain.confusion hat geschrieben:....Fazit: Eine gute ECC85 (>7 mA) hat ein bessern EMpfang als eine neue Russin, der Klang ist jedoch nach meinem Emfpnden besser.

Viele Grüße: Frank
Hallo Frank,

zum Klang will ich mir kein Urteil erlauben. Meine 10 "Russen/innen" zeigten hervorragende Messwerte und die ins Grundig Gesteckte funktionierte hervorragend. Jetzt muss ich dazu sagen, dass im besagten Grundig vorher eine als wirklich gut geprüfte ECC85 steckte (auf dem RPG mit Anzeige jeweils um die 10mA) und das UKW-Teil auf selbige abgeglichen war.
Über mehr Erfahrungen verfüge ich noch nicht mit diesen Röhren.

Vielleicht ist es ja so, dass, wie Holger bereits vorausschickte, das UKW-Teil insbesondere dann auf die starke Neuröhre abgeglichen werden muss, wenn diese sich leistungsmäßig stark von der angebrauchten deutschen Altröhre unterscheidet.

Siehe hierzu den Beitrag zur "Verbrauchten EBF 89", wo ja auch die gute Röhre plötzlich schwächeren Empfang zeigte, als die im Gerät befindliche Altröhre, da die Parameter wohl zuvor mal auf die verlutschte Altröhre abgeglichen worden waren.

Gruß
k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
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captain.confusion
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von captain.confusion »

klausw hat geschrieben:Vielleicht ist es ja so, dass, wie Holger bereits vorausschickte, das UKW-Teil insbesondere dann auf die starke Neuröhre abgeglichen werden muss, wenn diese sich leistungsmäßig stark von der angebrauchten deutschen Altröhre unterscheidet.

Gruß
k.
Hallo Klaus!

Diese Erklärung klingt für mich logisch und würde auch erklären warum die starken Russinen (>15 mA) einen schlechteren Empfang haben wie die schwächeren (= 12 mA).

Mal sehen, eigentlich müßten die Röhren durch den Gebrauch ja schlechter und der Empfang damit besser werden (was für eine verwirrende Logik :wut: :angry: :mrgreen: ).

Das ist ja fast wie bei den Voodoo-Sachen, die sich erstmal einfahren müssen :mrgreen: :lol: :D

Viele Grüße: Frank
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holger66
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von holger66 »

Vielleicht überlegt Ihr mal, den Vorkreis auf die "Russinnen" abzugleichen ? Bei UKW-Tunern von Saba habe ich gelegentlich festgestellt, daß man schon mal eine Vierteldrehung machen muß, um optimale Empfindlichkeit zu bekommen, und zwar auch dann, wenn man die eine gegen die andere gebrauchte Röhre austauscht.

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von nordmender »

Hallo,
meine Erfahrungen mit den "Russinnen":
die Röhren müssen oft sehr große Toleranzen haben,was die Kapazitäten c/ga ,c/a, c/gk haben.
Ein Abgleich ist IMMER zwingend nötig.
Dabei sind die Änderungen schon beachtlich.

Claus
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von captain.confusion »

Hallo Claus und Holger,

eure Ausführungen mit dem Neuabgleich unterstütze ich voll und ganz. Leider habe ich das Problem, dass ich dazu keinerlei Messgeräte/Prüfsender habe und ich mich auch nicht traue "eine viertel Umdrehung" zu machen. Ganz ehrlich gesagt wüßte ich nichtmal welche Spule ich da verdrehen sollte. So tief bin ich noch nicht in die HF-Empfangsgeschichten eingestiegen.
So wie ich doch weiß ist eine Hälfte (der der "näher an der Antenne liegt") der ECC85 für die Verstärkung der Empangsfrequenz zuständig. Die andere Hälfte ist dann der Oszilator/Mischer. Was ist nun der Vorkreis?

Viele Grüße: Frank

Edit: Vielleicht kann mir das jemand an Hand des Schaltplanauszuges näher erklären:

[Bild
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von nordmender »

Hallo,
wenn es nur bei dem abgebrannten Widerstand gebleiben ist,solltest Du vorgehen,wie beschrieben.
Da wird ohne Meßmittel das Ergebnis schon ok sein,wenn der Trimmer C30 mit einem ISOLIERTEN Werkzeug gedreht wird ( da liegt die Anodenspannung der HF-Vostufe,also 1.Triodensystem der ECC85 dran) .
Das ist zwar nicht perfekt,aber in der Praxis ausreichend,wenn nicht schon vorher alles " verschraubt" war.

Claus
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von captain.confusion »

nordmender hat geschrieben:Hallo,
wenn es nur bei dem abgebrannten Widerstand gebleiben ist,solltest Du vorgehen,wie beschrieben.
Da wird ohne Meßmittel das Ergebnis schon ok sein,wenn der Trimmer C30 mit einem ISOLIERTEN Werkzeug gedreht wird ( da liegt die Anodenspannung der HF-Vostufe,also 1.Triodensystem der ECC85 dran) .
Das ist zwar nicht perfekt,aber in der Praxis ausreichend,wenn nicht schon vorher alles " verschraubt" war.

Claus
Hallo Claus,

ich kann deinen Ausführungen leider nicht ganz folgen. Abgebrannter Widerstand? C30? Was hat das mit dem Abgleich der Vorstufe zu tun?

Viele Grüße: Frank
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von nordmender »

Hallo Frank,sorry,habe mich vertippt,muß C 60 heißen!
Es wird der Zwischenkreis mit Spule,Drehko und Trimmer abgestimmt.
Der Vorkreis ist breitbandig ausgelegt,damit fest abgestimmt.
Wenn der 2,2KOhm defekt ist,liegt es zu 99% an dem defekten Trimmer C60.
Konnte,wie beschrieben,meist ohne Wechsel desselben auskommen.
So,nun muß es wieder passen!

Claus
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von captain.confusion »

Hallo!

Ich muss das hier nochmal rauskramen.
Bei dem Turandot habe ich mich irgendwie nicht getraut was abzustimmen. Dort habe ich eine gute ECC85 verwendet.
Nun baue ich gerade ein Siemens Klangmeister IV RB30 auf. Dort war beim Einbau einer Russin das Gleiche zu beaobachten.
Also habe ich auf dem Schaltplan den von Claus genannten, passenden Drehkondensator gesucht und gefunden. Da ich kein Prüfsender und keinen Oszi habe, behalf ich mir mit einem Multimeter, dass ich im Gleichspannungsbereich an den Ratioelko geklemmt habe.
Dann habe ich einen Sender in der Skalenmitte (ca. 97 MHz) eingestellt. Eine Verstellen des Drehkondensators (ca. 1/10 Umdrehung) brachte anstatt ca. 15 Volt fast 18 Volt Ratiospannung. Ein feines Nachregeln brachte fast 20 Volt. Dann testete ich genauso am oberen und unteren Skalenende. Dabei stellte ich fest, dass ein Optimum am oberen Skalenende das Ergebnis am unteren wieder verschlechterete und umgekehrt. Deswegen nahm ich wieder den Sender in der Skalenmitte und habe nun ein durchgängig besseren Empfang.
Ich hoffe, ich habe das jetzt mit den vorhandenen Messmitteln richtig gemacht.

Viele Grüße: Frank
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von nordmender »

Hallo Frank,
Deine Erfahrungen mit dem schlechten Gleichlauf,was die Empfindlichkeit nach Abgleich bei Einsatz der "Russin" betrifft,bestätigen die abweichenden Daten der Röhre. :hello:

Claus
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von röhrenradiofreak »

Dass das Abgleichoptimum an den beiden Skalenenden nicht übereinstimmt, bekommt man durch einen sogenannten Zweipunktabgleich in den griff. Der funktioniert so: Bei einer niedrigen Frequenz im UKW-Band, so etwa 89 bis 90 MHz, wird die zugehörige Spule auf Empfangsmaximum abgeglichen. Anschließend bei einer hohen Frequenz der Trimmkondensator. Das beides abwechselnd so lange, bis sich keine Verbesserung mehr ergibt.

Vorstehendes gilt für die Radios, die mit Drehkondensator abgestimmt werden, das sind die meisten. Für die Minderheit der Geräte mit Variometerabstimmung ist es umgekehrt: bei der hohen Frequenz wird die Spule, bei der niedrigen der C-Trimmer abgeglichen.

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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von nordmender »

mein wirklich letzter Kommentar in der Sache,der so daneben liegenden Daten der "Russinnen".
Durch die extrem abweichenden Röhrenkapazitäten ist das vom Entwickler angedachte LC-Verhältnis,die Kreisgüte der Schwingkreise usw. stark gestört.
Es wird nur Kompromißlösungen geben.
Habe wohl mehrere Tausend Geräte abgleichen müssen.
Ich weiß,wie Abgleich geht.
Da war z.B. bei den relativ niederfrequenten Zf-Kreisen der Uralt-Geräte schon bei größeren Abweichungen beim Ersatz von Bandfilter-C das Problem da.
Wenn ich das Originalverhalten so einigermaßen halten will,muß ich mich eben einfach an das halten,was der Konstrukteur auf die Beine stellte.
Daher bleibe ich bei meiner Meinung:
diese Röhren gehen in jedem NF-Verstärker oder Stufen,in denen diese inneren Röhrenkapazitäten keine Auswirkungen,wie auf Schwingkreise im UKW Bereich haben.
Ansonsten sind so endlos viele gebrauchte ECC85 immer noch besser als "neue" Russinen oder "Kung-Fu".



Claus
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von röhrenradiofreak »

Dass Du Dich mit Abgleich auskennst, wollte ich auch in keinster Weise anzweifeln. Mein Beitrag sollte vor allem Frank (captain confusion) helfen, bei seinem Radio eine optimale Empfindlichkeit über den ganzen UKW-Bereich hinzukriegen.

Lutz
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Re: ECC85 / 6AQ8

Beitrag von holger66 »

Hallo Claus und Lutz,

daß das mit den 6N1P ein Kompromiß ist, will ich wohl gerne unterschreiben. Man muß aber auch sehen, daß nicht jeder Dutzende gebrauchter ECC85 rumliegen hat, so wie ich, ich gebe es ja gerne zu. Und wenn die mal alle den Löffel abgegeben haben, wird noch mancher froh sein über ein Päckchen mit 20 Stück 6N1P, das er mal irgendwann gebunkert hat, als es die noch für n´Appel un´n Ei gab. So schnell geht UKW ja doch nicht unter.

Schaut Euch doch nur mal im Vergleich die Preise für gute NOS/NIB EC92 der deutschen Traditionsmarken an, die sind teilweise schon sowas von abgefahren. Ich hatte vor ein paar Jahren mal sehr günstige 6AB4 von GE eingelagert, die sind wirklich exakt gleich. Das kommt mit den ECC85 auch irgendwann, und dann ?

Ich meine auch, daß das Gleichlaufproblem angesichts der Signalstärke, die wir heute so auf dem UKW-Band haben, nicht mehr ganz so doll ins Gewicht fällt, wie zur Konstruktionszeit der Radios.

Claus, was meinst denn Du mit "Kung-Fu" :lol: :lol: ?

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....