Restaurierung von Phillips Sagitta 333

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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radiobastler
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Restaurierung von Phillips Sagitta 333

Beitrag von radiobastler »

Hallo Radiofreunde,

nun habe ich mal wieder einen neuen Patienten auf dem Tisch.
https://picasaweb.google.com/1156671958 ... directlink
Der äußere Zustand ist relativ gut, natürlich dreckig. Nach dem Öffnen der Rückwand kam eine dicke Staubschicht zum Vorschein, hier hatte seit Jahrzehnten keiner mehr rein geschaut. Das Radio gab keinen Laut von sich.

1. Fehler: Koppelkondensator defekt, nach dem Wechsel funktionierte AM wieder, FM war noch tot.

2. Fehler: Um den Fehler am FM Teil zu finden, habe ich mal als erstes die Anodenspannungen gemessen, ca 60V an der ECC81 sind etwas wenig. Die Anodenspannungen der anderen Röhren waren auch nicht viel höher, von der EL84 ca. 90V.
Die Ursache dafür ist die EZ80, die ist fertig. Nun habe ich provisorisch Siliziumdioden eingesetzt und schon spielt das Radio einwandfrei.

Was ich nur komisch finde, warum spielte das Radio auf AM mit so geringer Anodenspannung überhaupt, selbst die Lautstärke war eigentlich ok. Mit nun korrekter Anodenspannung spielt es zwar etwas lauter, aber der Unterschied war nicht so groß.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

RIP WDR Langenberg 720kHz (6.07.2015 - 02:00)
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Kevin N.

Re: Restaurierung von Phillips Sagitta 333

Beitrag von Kevin N. »

UUUIIIII ein Wima Bonbon Friedhof :mrgreen:

Sieht doch ganz fein aus die Kiste? Kondis raus, sauber machen, Polieren --> super Radio :!:

Viel Erfolg! :super:

Kevin 8_)
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radiobastler
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Re: Restaurierung von Phillips Sagitta 333

Beitrag von radiobastler »

Ich habe ein Problem, bei dem ich nicht weiter komme. Nach der Kondikur läuft die Kiste auf UKW hervorragend, auch auf AM gibts Empfang. Nun habe ich die EM80 durch ein Russenauge ersetzt und die EZ80 erneuert, die keine Emission mehr hatte.
Im Betrieb fällt der Fehler kaum auf, da auf allen Wellenbereichen Empfang ist. Kurz nach dem Einschalten schlägt die EM80 bei AM-Sendern aus, danach wird der Ausschlag langsam geringer. Gleichzeitig verändert sich die Regelspannung von ca -2V auf -0,2V. Der Empfang ist da, wird aber leiser. Bei UKW ist alles normal, auch die Regelspannung. Der Ratioelko ist noch nicht gewechselt.
Die EABC80 habe ich probeweise mal getauscht, der Fehler ist aber immer noch da.
Vielleicht hat jemand von euch einen Tipp, wo der Fehler liegen könnte.

Hier ist ein Ausschnitt vom Schaltplan: https://picasaweb.google.com/lh/photo/G ... directlink

Edit: Jetzt bin ich etwas weiter gekommen, an g2 der EF95 ist die Spannung mit 70V angegeben. Nach dem Einschalten liegt diese Spannung bei ca. 100V, dann ist die Regelspannung gut und die EM80 schlägt richtig aus. Nach einigen Minuten fällt die Spannung an g2 der EF95 bist auf knapp 50V, dann ist die Regelspannung bei ca. 0,2V und die EM80 schlägt nicht mehr aus und der Ton wird leiser. Bei UKW liegt die Spannung an g2 stabil bei ca. 100V und alles funktioniert wie es soll.
Zuletzt geändert von radiobastler am Fr Nov 09, 2012 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Stephan

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Re: Restaurierung von Phillips Sagitta 333

Beitrag von röhrenradiofreak »

Hat das Radio einen Kondensator zwischen der Anode der Endröhre und Masse, der nur bei AM angeschaltet ist? Dann könnte das Problem in dessen Leckstrom liegen. Ich hatte so einen ähnlichen Fehler mal bei einem Philips Saturn 54, da war es ein 10 nF-Kondensator direkt am NF-Ausgangsübertrager.

Lutz
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radiobastler
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Re: Restaurierung von Phillips Sagitta 333

Beitrag von radiobastler »

Bei diesem Gerät gibt es diesen Kondensator nicht. Ich hatte einen solchen defekten Kondensator mal bei einer Philetta, dabei ging bei AM allerdings garnichts mehr.

Edit:
Nach einem kurzen Abstecher in eine andere Rubrik ( http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=12809 )
läuft wieder alles bestens.
Gruß Stephan

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