erlaube Abweichungen der Spannungen laut Schaltplan?

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millenniumpilot
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erlaube Abweichungen der Spannungen laut Schaltplan?

Beitrag von millenniumpilot »

Hallo Röhrenfreunde,

ich möchte mich am WE an meinen ersten Reparaturversuch machen. Gekauft habe ich ein Bruns 6341-67, soll identisch mit Weimar 5140 sein.
Kondensatoren und AÜ wurden schon vom Vorbesitzer getauscht.

Fehlerbild: nur ganz leiser und trotzdem übersteuerter Ton, prinzipieller Empfang auf UKW ist da, MW, LW und KW nur leises rauschen, bei Brummprobe TA Eingang gibt es blaue Funken in der EL84.
Ursache kann auch ein Transportschaden sein, da ein großes schweres Teil :mrgreen: quer durch das Chassis gerappelt ist. :angry:

Nachdem Röhrentausch nichts geholfen hat, werde ich als zweites die Spannungen nachmessen.
Jetzt zu meiner Frage. Welche Abweichung kann ich ersteinmal ignorieren und kann mich den großen Problemen zuwenden und wo muss ich sofort handeln?
ZB. ist die Anodenspannung an der EZ80 gemessen anstatt 240V nur 230V, Eingangswechselspannung an EZ80 stimmt aber aufs Volt genau.
Hier gehe ich davon aus, das es nicht an den 10V weniger liegt, das das Radio so spielt wie es spielt. Oder müsse alle Spannungen aufs Volt genau stimmen? Wie tolerant sind Röhrenschaltungen hierbei?
Das 1V Abweichung am Katodenwiderstand größere Auswirkung hat ist klar.
Gibt es eine Regel wie "alles kleiner +/- 10% Abweichung" ist ersteinmal OK? Mir geht es hierbei nur um die Fehlersuche was zertöppert wurde, nicht um den besten Empfang.
Würde mich freuenm wenn Ihr etwas aus dem Nähkästchen plaudern würdet :danke:

Gruß Dirk
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BugleBoy
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Re: erlaube Abweichungen der Spannungen laut Schaltplan?

Beitrag von BugleBoy »

Hallo

Da spielt auch Innenwiderstand, RMS* Fähigkeit von Multimeter ofter grosse Rolle

Öfter steht in Schaltplan was zu Voltmeter (1000Ω/V) oder ähnliches,
Diese Fakt ist auch wichtig, spielt grosse Rolle beim bestimmte Messpunkt, wo da Spannung eher hochohmig ist.
z.B. Anode von Vorstufe-Triode, ihre Arbeitswiderstand 100KΩ bis 220KΩ (typisch)
Wenn du mit moderne Multimeter (10Mohm Eingangs-R) misst und der spuckt viel zu hohe Spannung, das stimmt leider so, es gibt ja Berechnung dafür, aber ich habe erstmal keine Lust)
Warum, Analogies hat viel weniger Widerstand und belastet ihm stärker. Daher niedrige Spannung.

Wenn Toleranz nix erwähnt wird, dann ist 10% Toleranz üblich, wobei beim Radio der ungeregelte Spannung bezieht, sehe ich locker.

Grüss
Matt

* RMS ist nur für Gleichrichterkreis bis zu Netztrafo wichtig.. ansonst pillepalleegal :-D
すみません
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Re: erlaube Abweichungen der Spannungen laut Schaltplan?

Beitrag von Novus2011 »

Hallo Zusammen,

mal so by the way:
der Vorbesitzer war ich, und somit auch der Honk, der den alten AÜ vor dem Verschicken im Gerät vergessen hat :wut:

LG
Dirk
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Re: erlaube Abweichungen der Spannungen laut Schaltplan?

Beitrag von rettigsmerb »

Damit nicht alles wieder von vorn zu rechnen beginnt, kann hier zu dem Thema nachgelesen werden: http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... and#p82204
millenniumpilot
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Re: erlaube Abweichungen der Spannungen laut Schaltplan?

Beitrag von millenniumpilot »

Hallo Matt,

danke, habe ich verstanden.

Wäre das Parallelschalten eines entspechenden Widerstand zum DMM eine praktikable Lösung um den niedrigeren Innenwiderstand eines alten analogen Voltmeters zu immitieren?
Ansonsten muss ich mal meinen alten Russen-Zappelmax raussuchen.

Gruß Dirk

Edit: es war nicht meine Intention Dich hier als Honk darzustellen, habe keinen Namen genannt. Mir ging es bei der Beschreibung dieser Tatsache nur um Fehlereingrenzung. Mach Dir also keinen weiteren Kopf, das Ding wird hoffentlich bald wieder spielen. :bier:
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Re: erlaube Abweichungen der Spannungen laut Schaltplan?

Beitrag von Novus2011 »

millenniumpilot hat geschrieben: Edit: es war nicht meine Intention Dich hier als Honk darzustellen, habe keinen Namen genannt. Mir ging es bei der Beschreibung dieser Tatsache nur um Fehlereingrenzung. Mach Dir also keinen weiteren Kopf, das Ding wird hoffentlich bald wieder spielen. :bier:
Schon klar, kein Thema, als Honk bezeichne ich mich selber, weil es einfach nur ärgerlich und schusselig ist :angry:
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Re: erlaube Abweichungen der Spannungen laut Schaltplan?

Beitrag von holger66 »

Ich habe mir vor Jahren extra für den Zweck mal ein geflegtes altes Siemens Multizet zugelegt, das zeigt in den von Matt beschriebenen Fällen wirklich signifikant weniger an und man kommt zu einer Vergleichbarkeit mit den Schaltplanwerten.

Die Reparateure in den 50ern hatten auch nur sowas zur Verfügung, also: zurück zu den Wurzeln.

H.
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Re: erlaube Abweichungen der Spannungen laut Schaltplan?

Beitrag von frank_w »

ich nehme die bunte Kuh(Vielfachmesser III) von Mellenbach passt immer.

Gruß Frank
Gruß Frank

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Re: erlaube Abweichungen der Spannungen laut Schaltplan?

Beitrag von Radiomann »

holger66 hat geschrieben: Die Reparateure in den 50ern hatten auch nur sowas zur Verfügung, also: zurück zu den Wurzeln.

H.
Nun, Röhrenvoltmeter gab es auch schon lange vorher.
Ggf. wurde auf deren Anwendung im Schaltplan hingewiesen.