Graetz Fantasia 822: Balancereglung

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holger66
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Graetz Fantasia 822: Balancereglung

Beitrag von holger66 »

Hallo Forum:

ich bin im Unklaren über die Wirkung der Balancereglung beim Graetz 822. Schaltplandetail:

Bild

Es scheint sich doch um den R427 mit 250K zu handeln, den ich eingekringelt habe. Eine symmetrische Funktion ist damit aber gar nicht vorstellbar, oder ?

Wer kann mir das erklären ?

Danke für Eure Hilfe ?
Holger
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paulchen
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Re: Graetz Fantasia 822: Balancereglung

Beitrag von paulchen »

Wie ich das sehe wird der rechte Kanal über eine Gegekopplung "eingebremst" und damit eine Abschwächung der Lautstärke erreicht. Der linke Kanal läuft immer "volle Pulle".

paulchen
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Bosk Veld
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Re: Graetz Fantasia 822: Balancereglung

Beitrag von Bosk Veld »

Hallo Holger und paulch3en,

der linke Kanal hat einen Gegenkoppelwiderstand von 27 kΩ, wenn ich den Pixelhaufen richtig deute :) . Beim rechten Kanal kann man diesen Widerstand von 10 kΩ bis 260 kΩ verstellen, also leiser und lauter als den linken Kanal; bei 27 kΩ müßte der Balanceregler dann mittig sein.

Gruß, Frank
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holger66
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Re: Graetz Fantasia 822: Balancereglung

Beitrag von holger66 »

Hallo Ihr zwei,

vielen Dank für Eure Antworten, so wird es sein. Leider führt es dazu, daß der eine Kanal immer anders klingt, als der andere. Ich habe das Poti totgelegt und einen 18 kOhm statt dessen eingesetzt. Nun ist die Balanceregelung zwar wirkungslos, aber das Gerät klingt endlich vernünftig.

Ich frage mich aber schon, was das bei einem derart teuren Gerät sollte ? Hätten die Graetz-Mannen das nicht gleich richtig machen können ?

H.
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Bosk Veld
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Re: Graetz Fantasia 822: Balancereglung

Beitrag von Bosk Veld »

Hallo Holger,

ich habe mir gerade den Schaltplan meines Fantasia 922 angeguckt. Es hat praktisch die gleiche Endstufe wie das Fantasia 822.
Man hat damals lediglich bei jedem Kanal den 27-k-Rückkoppelwiderstand in zwei passende Einzelwiderstände aufgeteilt, den Verbindungspunkt mit einem Ende des Balancepotis verbunden und den Schleifer des Potis auf Masse geschaltet.
Das Stereopoti des 922 hat allerdings 50 kΩ, nicht 250 kΩ.

Bild Umbau: Bild

Wenn Du Dein Gerät so umbaust, ist es zwar nicht mehr original, aber symmetrisch :) .

Du kannst auch das 250-kΩ-Poti weiterbenutzen, solltest dann aber, um ähnliche Verhältnisse zu haben, vom Schleifer zu jedem Poti-Ende einen 62,5k-Widerstand parallel schalten, 68k oder 56k gehen auch - siehe die roten Pfeile.
Achja, linear sollte das Poti sein, sonst ist die Balance-Einstellerei nicht so komfortabel.

Gruß, Frank
Zuletzt geändert von Bosk Veld am Mi Mai 06, 2015 21:49, insgesamt 2-mal geändert.
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röhrenradiofreak
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Re: Graetz Fantasia 822: Balancereglung

Beitrag von röhrenradiofreak »

holger66 hat geschrieben:Leider führt es dazu, daß der eine Kanal immer anders klingt, als der andere.
Das dürfte eigentlich nicht sein. Wenn das Poti so eingestellt ist, dass sein Wert und der in Reihe dazu liegende Widerstand zusammen 27 k Ohm haben, sollten beide Kanäle exakt gleich spielen. Da ist sicher noch ein anderer Fehler versteckt.

Lutz