Hallo.
Wenn ich mir das Gehäuse von einem guten Nordmende Turandot
anschaue, so ist der Lack ganz glatt und dickschichtig, sogar etwas transparent.
Fragen:
welche Farben / Lacke wurden damals verwendet?
kann man diese auch heute noch kaufen?
Kann man diese selber so gut verarbeiten?
Falls es diese "alten" Lacke nicht mehr gibt, welche neuen Lacke
haben ähnliche Eigenschaften?
Ich habe noch nicht viel Ahnung von Gehäuse-Restauration,
hier im Forum gibt es zwar Tipps, aber ich blicke noch nicht richtig
durch.
Grüße
Armin
Welche original Farbe / Lack wurde früher verwendet?
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Hallo,
der Decklack meines NM Tannhäuser (von 1960) ist genauso beschaffen.
Ich schätze die Dicke des Transparentlackes auf gut 0,5mm.
Der hat schon ein paar Längsrisse. Ich glaube nicht, daß sich da mit Walnußöl noch was machen läßt.
Deine Fragen kann ich leider nicht beantworten. - Wieso schreibe ich dann überhaupt? Nun, - um ein paar Überlegungen einzubringen. Ich werde mich hüten diesen Lack abzuschleifen! Das kriege ich nie wieder so hin! Etwas polieren, - ok. Das muß reichen. Abgesplittert ist noch nichts. Also könnte ich nur alles schlechter machen. Deshalb lasse ich die Finger davon.
Schumi oder einige andere Lackiermeister hier könnten da vielleicht was machen. Ich aber nicht!
Gruß
Rocco11
der Decklack meines NM Tannhäuser (von 1960) ist genauso beschaffen.
Ich schätze die Dicke des Transparentlackes auf gut 0,5mm.
Der hat schon ein paar Längsrisse. Ich glaube nicht, daß sich da mit Walnußöl noch was machen läßt.
Deine Fragen kann ich leider nicht beantworten. - Wieso schreibe ich dann überhaupt? Nun, - um ein paar Überlegungen einzubringen. Ich werde mich hüten diesen Lack abzuschleifen! Das kriege ich nie wieder so hin! Etwas polieren, - ok. Das muß reichen. Abgesplittert ist noch nichts. Also könnte ich nur alles schlechter machen. Deshalb lasse ich die Finger davon.
Schumi oder einige andere Lackiermeister hier könnten da vielleicht was machen. Ich aber nicht!
Gruß
Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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Hallo!
Ich denke mal, alle Fragen und Ideen sind hier
http://www.radiomuseum.org/forum/die_re ... rlack.html
beantwortet worden.
Lesen und staunen...
paulchen
Ich denke mal, alle Fragen und Ideen sind hier
http://www.radiomuseum.org/forum/die_re ... rlack.html
beantwortet worden.
Lesen und staunen...
paulchen
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Hallo,
Paulchen hat zu Polyesterlack schon den entsprechenden Link gebracht, danke.
Diese Lacke sind ab ca. 1959/60 oft zu finden, sie sind extrem hart und lösungsmittelbeständig, sie sehen aus wie Glas und reißen wie Glas, z.B. lange Risse über die ganze Breite. Abbeizen funktioniert nicht, schleifen ist gefährlich, da das Furnier ruckzuck durchgeschliffen werden kann.
Gerade Musiktruhen wurden oft nur auf der Oberseite und an der Front mit diesem Lack beschichtet, die Seitenwände wurden mit normalem Lack beschichtet, da bei den Herstellern die Produktionskosten gering gehalten wurden.
Mit normaler Handpolitur und Autopolitur als Poliermittel ist bei Polyesterlacken lediglich der alte Glanz zu erreichen, mehr nicht. Materialabtrag ist nicht möglich durch die extreme Härte des Lacks. Kratzer per Handpolitur auspolieren fällt somit aus. Wie die Reparatur funktioniert, steht in o.a. Link von Paulchen, Herr Renz vom RM.org ist Fachmann für Lacke aller Art und erklärt anschaulich die Vorgehensweisen. Durch seine Ausarbeitungen habe ich viel dazugelernt.
Falls Kratzer das Gerät verunstalten, kann man das Gehäuse Glanzpolieren und mit etwas dunkler Möbelpolitur den Kratzer kaschieren - im Endeffekt muß man mit diesen Alterungsspuren leben können.
Die Reinigung eines stark verschmutzen Polyesterlack-Gehäuses kann durch die Lösungsmittelbeständigkeit mit Spiritus, Waschbenzin oder Universalverdünnung durchgeführt werden - aber nur, wenn man absolut sicher ist, einen Polyesterlack vor sich zu haben. Das Gehäuse des Nordmende Turandot im Bild unten wurde mit scharfen Mitteln behandelt, die Oberseite war von einer Kalkschicht einbetoniert. Ich hatte vorerst nur eine kleine Fläche zur Anschauung poliert und im Bild festgehalten. Anschließend wurde das Gehäuse komplett hübsch gemacht.

Paulchen hat zu Polyesterlack schon den entsprechenden Link gebracht, danke.
Diese Lacke sind ab ca. 1959/60 oft zu finden, sie sind extrem hart und lösungsmittelbeständig, sie sehen aus wie Glas und reißen wie Glas, z.B. lange Risse über die ganze Breite. Abbeizen funktioniert nicht, schleifen ist gefährlich, da das Furnier ruckzuck durchgeschliffen werden kann.
Gerade Musiktruhen wurden oft nur auf der Oberseite und an der Front mit diesem Lack beschichtet, die Seitenwände wurden mit normalem Lack beschichtet, da bei den Herstellern die Produktionskosten gering gehalten wurden.
Mit normaler Handpolitur und Autopolitur als Poliermittel ist bei Polyesterlacken lediglich der alte Glanz zu erreichen, mehr nicht. Materialabtrag ist nicht möglich durch die extreme Härte des Lacks. Kratzer per Handpolitur auspolieren fällt somit aus. Wie die Reparatur funktioniert, steht in o.a. Link von Paulchen, Herr Renz vom RM.org ist Fachmann für Lacke aller Art und erklärt anschaulich die Vorgehensweisen. Durch seine Ausarbeitungen habe ich viel dazugelernt.
Falls Kratzer das Gerät verunstalten, kann man das Gehäuse Glanzpolieren und mit etwas dunkler Möbelpolitur den Kratzer kaschieren - im Endeffekt muß man mit diesen Alterungsspuren leben können.
Die Reinigung eines stark verschmutzen Polyesterlack-Gehäuses kann durch die Lösungsmittelbeständigkeit mit Spiritus, Waschbenzin oder Universalverdünnung durchgeführt werden - aber nur, wenn man absolut sicher ist, einen Polyesterlack vor sich zu haben. Das Gehäuse des Nordmende Turandot im Bild unten wurde mit scharfen Mitteln behandelt, die Oberseite war von einer Kalkschicht einbetoniert. Ich hatte vorerst nur eine kleine Fläche zur Anschauung poliert und im Bild festgehalten. Anschließend wurde das Gehäuse komplett hübsch gemacht.

Gruß
Schumi
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.
Schumi
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Polyesterlack
Hallo,
danke für die Tipps,
jetzt weiß ich wenigstens schon mal das es Polyesterlack ist.
Den Link vom Radiomuseum werde ich mir mal gründlich durchlesen.
Das Gehäuse von meinem Turandot mit diesem Polyesterlack sieht eigentlich noch ganz gut aus, ich werde es mal polieren.
Grüße
Armin
danke für die Tipps,
jetzt weiß ich wenigstens schon mal das es Polyesterlack ist.
Den Link vom Radiomuseum werde ich mir mal gründlich durchlesen.
Das Gehäuse von meinem Turandot mit diesem Polyesterlack sieht eigentlich noch ganz gut aus, ich werde es mal polieren.
Grüße
Armin