Telefunken Operette 52W

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Niko
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Telefunken Operette 52W

Beitrag von Niko »

Hallo,
hier stelle ich das Telefunken Operette 52W aus diesem Thread vor. Außerplanmäßig habe ich es schon heute bekommen können.

Auf der RM.org-Seite findet sich der Hinweis: "ab 141215 = EF41". Mein Gerät hat die Seriennummer 148423, aber trotzdem keine EF41.

Nochmal ein Bild des Geräts:

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Von außen sieht es ganz passabel aus, die Rückwand ist vor Allem noch sehr gut erhalten, der Schaltplan klebt auf der Innenseite. Außer dem Plan klebten noch einige Kilos Staub und tote Tiere im Gerät :lol:. So habe ich es bekommen:

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Die Kondensatoren scheinen sehr hochwertig zu sein :lol::

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Verbaut sind hauptsächlich NSF's, daneben noch ERO und "RUWEL". Die meisten Teerkondensatoren haben sich schon teilevakuiert :wink:.
Dieser Elko hat eine Arbeitsspannung von unglaublichen 6 Volt und eine Spitzenspannung von sage und schreibe 8 Volt!!!

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Hier ist noch ein Foto der Chassisunterseite:

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Mechanisch scheint alles in Ordnung zu sein. Alle Seilzüge sind ok. Die Wellenschalter-Befestigung ist hier sehr schlecht gelöst, fast katastrophal :D. Durch die Achse ist ein kleiner Metallstift gesteckt, der Schaltknopf wird frontal (!!!) auf die Metallachse geschraubt. Damit sich die Achse dann drehen lässt, ist der kleine Metallstift mit einer zähen Gummimasse vergossen, sonst hat er keine mechanische Verbindung! Wenn das so richtig ist, eine sehr billige Lösung. Naja, Nachkriegszeit :lol:

Über die Funktion kann ich noch keine Aussagen machen, da ich das Gerät natürlich noch nicht eingeschaltet habe. Die Sicherung war durch. Grund: Netzelko oder Entstör-Kondensator oder beides :wink:.

Zu den Röhren. Die EF85 ist von "GLOTRON", die restliche Röhrenbestückung von Telefunken. Ich habe etwas besonderes auf einer Telefunken-Röhre entdeckt. Die Datumscodes bewegen sich alle zwischen Januar und August 1951. Auf der ECH42 findet sich der Code "Zg". Dieser ist aber in keiner Tabelle aufgeführt, hat jemand Informationen dazu?

Ich bin gespannt, ob es hier mit dem Kondensatorentausch getan sein wird. Auf jeden Fall ist das Gerät eine der größten Herausforderungen bisher, da viele Bauteile auf der Chassisoberseite platziert sind. Das zu entstauben - au weia!

Gruss, Niko
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Hallo Niko,

bei beiden Operetten, die ich habe (W und GW) ist der kreuzförmige Wellenschalterknopf mit einer Schraube auf die Achse geschraubt. Die Sache mit dem Kleber dürfte eine unsachgemäße Reparatur sein, vermutlich weil die Schraube mal verloren wurde...

Die Sache mit der Bestückung überprüfe ich bei meiner Operette W dieser Tage auch mal. Was ist denn bei Deinem Gerät statt der EF41 drin ? Kann es sein, daß es "bis 141215 mit EF41" heißen müßte ? Ich habe den Schaltplan auch, aber es wäre so logischer, denn die EF85 ist die modernere und auch überlegene Röhre.

Der Elko, den Du extra abgebildet hast, ist das der Kathodenelko der EL11 ? Dann wäre das aber spannungsmäßig OK, denn der Schaltplan gibt ja bloß 5,1 Volt an der Stelle an. Sparsam, zugegeben....

Gruß
Holger
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Beitrag von loewe »

Solche Geräte hat man doch gerne!?
Wenn der Staub so dick liegt, dürfte die Technik ziemlich unverbastelt sein.

In welchen Röhrentabellen hast du nachgesehen?
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Schönes Gerät! Glückwunsch!

Die Sache mit der EF41 ist folgende:
Die ersten Geräte hatten eine ähnliche Schaltung wie der Opus 52 mit der EF85 in Reflexschaltung UKW-Vorstufe/ ZF-Stufe.
Diese Reflexschaltung wurde irgendwann aufgegeben und die beiden Stufen getrennt. Diese Geräte haben dann eine EF41 UND eine EF85.

Gruß Christopher :)
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Niko
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Beitrag von Niko »

Ich probiere dann mal eine komplette Chassiswäsche. Der Staub klebt extrem am Chassis, und auch auf den Röhren. Bei den 11er Röhren, bei denen die Beschriftung oben ist, bin ich mir nicht sicher, ob ich selbige retten kann.
Zu den Telefunken-Code-Tabellen hatte ich im Internet (z.B. RM.org) nachgeschaut. Zg fehlt überall.
holger66 hat geschrieben:Der Elko, den Du extra abgebildet hast, ist das der Kathodenelko der EL11 ? Dann wäre das aber spannungsmäßig OK, denn der Schaltplan gibt ja bloß 5,1 Volt an der Stelle an. Sparsam, zugegeben....
Genau das meinte ich :D
Niko
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Hallo Christopher,

dann müßte das Baujahr der zweiten Auflage im rm.org aber auf 1952 oder wenigstens auf 1951/52 geändert werden. Der Vollständigkeit halber.

Wißt Ihr, wer so ein Gerät im Büro stehen hatte ? Das war Erik Ode, alias Kommissar Keller, in der Fernsehserie "Der Kommissar". Ich habe vor ein paar Wochen eine alte Folge, wohl von 1969 gesehen, da konnte man das gute Stück deutlich erkennen. Also ist die alte Operette ein unbedingtes Muß für Fans der Serie. 1969 war das Radio erst 17 Jahre alt....

Gruß
Holger
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Niko
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Beitrag von Niko »

Was sagt ihr dazu? :D

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Nach einer gründlichen Chassiswäsche...
Gruss, Niko
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Kevin N.

Beitrag von Kevin N. »

Man Niko was bist du doch eine sauberes Kerlchen :lol:

haste ja wieder zum glänzen gebracht wa :wink:

gute arbeit :D

Kevin 8_)
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Opus92
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Beitrag von Opus92 »

WOW!

Was hast du damit gemacht?

In die Spülmaschine? Das Chassis ist ja klinisch rein! :D :D :D

Weiter so. Ich bin mal gespannt,was noch draus wird.

Grüßle!

Nicolai
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Beitrag von Mr. Woodenapple »

Ein schönes Gerät, gefällt mir. Zu dem blitzenden Gehäuse passt das neue Chassis viel besser :super:
Weiterhin viel Erfolg damit, und auch ein bischen Glück :roll:
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Niko
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Beitrag von Niko »

Spülmaschine? Nein, Chassiswäsche!

Der Schumi hat mir ein paar Tipps gegeben, hier ist die Anleitung (wie ich es gemacht habe):

Handelsüblichen Fettlöser (alternativ: Schlecker-Kunststoffreiniger) mit Wasser verdünnen (1:1) und mit der Sprühflasche das Chassis von allen Seiten einsprühen, mit einem Pinsel oder einer Zahnbürste nachhelfen, den Schmutz zu lösen. Wenn alles runtergespült ist, mit handelsüblichem Glasreiniger aus der Sprühflasche abspülen. Zuletzt noch mit heißem Wasser (auch aus der Sprühflasche) waschen und anschließend mit einem Föhn trocknen.

Ausführlicher steht es hier: http://dampfradioforum.de/topic,2302,-c ... html#18189

Mal sehen wie es jetzt mit dem Gerät weitergeht. Zunächst sind die Teerbomben mal dran.

Gruss, Niko
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Opus92
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Beitrag von Opus92 »

Servus Niko,

da hast du ja ein Prachtchassis geschaffen. Wenns so gut spielt,wie es auch aussieht,dann hast du einen guten Fange gemacht.

Grüßle!

Nicolai
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Niko
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Beitrag von Niko »

Hallo,
Opus92 hat geschrieben:Wenns so gut spielt,wie es auch aussieht,dann hast du einen guten Fange gemacht.
der erste Einschaltversuch (auf MW) ist heute leider nicht so gut verlaufen. Erst Stille, dann (als die Röhren geheizt waren) eine Mischung aus Brummen und Rauschen. Irgendwann wurde es dann leiser und unregelmäßiger. Da habe ich dann abgeschaltet.
Ich muss zugeben, ein einziger Teerkondensator ist im Gerät verblieben. So ein riesiger 0,5µF/500V. Das Brummen wird wohl von dem Netzelko kommen, den habe ich noch nicht getauscht, nur ein bisschen formiert. Da kommen noch neue rein.

Für's Erste nicht wirklich toll, ohne neue Elkos kann ich nicht weitersuchen, oder?

Gruss, Niko
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Beitrag von Opus92 »

Servus Niko,

so wie es aussieht, hast du ja alle Kondis bis auf den 0,5µF Teerie und die Elkos getauscht.

Auch den Ratio-Elko gewechselt? Hat das Radio überhaupt einen? Ich glaube schon :oops:

Sonst tausche am besten mal den 0,5µF Teerie und die restlichen Elkos.

Das der Empfang aber so schlecht ist, ist schon etwas merkwürdig.

Viel Erfolg! :D

Grüßle!

Nicolai
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Niko
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Beitrag von Niko »

Hallo,
diesen Thread muss ich mal wieder hochholen, ich brauche eure Hilfe! Nachdem das Projekt einige Zeit geruht hat, mache ich jetzt bei der Fehlersuche weiter.

Teerkondensatoren und Elkos sind komplett rausgeflogen, und nun ist das Problem folgendes:

Die Spannungen sind durchweg zu niedrig. Am 2. Netzelko (Messpunkt im Plan rot markiert) liegt die Spannung bei 240 Volt, wenn EL11, EM11 und EBF15 nicht eingesteckt sind. Wenn zusätzlich die EBF15 eingesteckt ist, sinkt die Spannung unter 200 Volt. Das Gleiche, wenn die EL11 drinsteckt.

Den Se-Gleichrichter habe ich gegen 1N4005 + Widerstand getauscht, mit dem alten Gleichrichter war das Problem genau das Gleiche.

Schaltplan: http://www.roehren-radio.de/downloads/f ... n-edit.jpg

Am Netztrafo habe ich sekundärseitig 260 Volt AC. Die Leerlaufspannung nach dem Gleichrichter beträgt nur 330 Volt DC, sollte aber eigentlich 260*1,414=368 Volt sein, richtig?

Aus dem Lautsprecher ist nichts zu hören, außer gelegentlich Krachen und Knistern.

Könnt ihr mir irgendwie helfen?!

Viele Grüße
Niko
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