Frage zu Regel(trenn)trafo

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ralf02
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Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von ralf02 »

Hallo,
ich habe folgenden Trafo vom Amatuerfunkflohmarkt in Bensheim gekauft:

BildBild

Hier ein Foto des Typenschuldes:

BildBild

Ich frage mich jetzt, ob dies nur ein Regeltrafo ist, oder ob er auch trennt, also zwei Wicklungen hat. Von den beiden Klemmen für 220V gibt es keinen Durchgang zu den Klemmen "0-150V". Kennt evtl. jemand diesen Trafotyp ? Dann eine weitere Frage: Warum kann die Spannung nur bis 150V geregelt werden (und nicht bis 220V) ? Wenn ich den mechanischen Anschlag abbaue, würde sich der Schleifer weiter bewegen lassen (mehr als 150 V), oder ist das besser nicht ratsam ?

Grüße,
Ralf
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Radiomann
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von Radiomann »

Ich frage mich jetzt, ob dies nur ein Regeltrafo ist, oder ob er auch trennt, also zwei Wicklungen hat.
Es sieht tatsächlich nach einem Trenntrafo aus.
Sicherheitshalber solltest du nachmessen, ob eine galvanische Trennung zw. Primär- und Sekundärseite besteht.
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Uwe
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von Uwe »

Hallo,

sieht irgendwie bastelmäßig aus, z.Bsp. ein Typenschild ohne Leistungsangabe ? Ob das ein Trenntrafo ist wäre am besten mit einem Iso Tester zu prüfen, @ralf, wie hast du das geprüft ?
Den Anschlag würde ich abbauen und dann den Regel(Trenn?)trafo mittels eines zweiten Regeltrafos hochfahren und dabei meßtechnisch überwachen. Muss man natürlich erstmal haben den zweiten Regeltrafo.

Gruss
Uwe
ralf02
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von ralf02 »

Hallo,

den fehlenden "Kontakt" zwischen Primär- und Sekundärseite habe ich einfach mit einem Multimeter geprüft, einen Isolationsprüfer oder zweiten Regeltrafo habe ich leider nicht.

Grüße,
Ralf
rettigsmerb
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo zusammen,

an dieser Stelle möchte ich meine Bedenken gegen jedwede Manipulationen am besagten Trafo zu Ausdruck bringen. Wer kann mit Sicherheit ausschliessen, dass durch solche Eingriffe die offenbar (?) vorhandene galvanische Trennung zwischen Ein- und Ausgang womöglich aufgehoben wird? Dazu würde ich keinesfalls irgendwelche belastbaren Aussagen machen.

Meint völlig neutral
Herbert
hoeberlin
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, in die Runde,

aufgrund der divergierenden Meinungen zu dem "Ding", und zur angepeilten Nutzung möchte ich folgende Hinweise geben.
Vorausschicken möchte ich, dass ich beruflich fast täglich VDE Sicherheitsprüfungen mit einem dafür vorgesehen VDE Testgerät ( Gossen Metrawatt ) mache.

Zunächst sollte festgestellt werden, ob der Trafo sich überhaupt bis 230 Volt Ausgangsspannung hochdrehen lässt. Das kann schon vom derzeit möglichen im Verhältniss zum maximal möglichen Drehwinkel abgeschätzt werden. Oder ggf den Anschlag entfernen, den Trafo auf das Ende der offenen Wicklung stellen, und Spannung messen.

Lässt sich der Trafo nicht bis auf 230 Volt einstellen, ist er m.E. wertlos.
wenn doch, sollte anschliessend eine VDE Sicherheitsprüfung gemacht werden, oder auf ähnliche Weise die Isolationseigenschaften geprüft werden.

Bei allen diesen MEssungen sollte man auf die eigene Sicherheit achten!

meint Henning
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz
ralf02
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von ralf02 »

Hallo,

Danke für die Hinweise. Ich habe den Trafo jetzt ersteinmal in einem provisorischem Holzgestell eingebaut und messen, was an Sekundärspannung überhaupt herauskommt, erstmal will ich den "Anschlag" nicht verändern. Den Messaufbau werde ich vorher komplett aufbauen und dann über eine entfernte Schaltsteckdose einschalten.
Für mich ist der Trafo nicht wertlos, weil ich ihn für einen Röhrenprüfer als Anodenspannungsquelle verwenden möchte, da sind ca. 190 VDC ausreichend.
Ich werde mir einen Isolationsprüfer bauen, im Internet habe ich eine interessante Bauanleitung eines solchen Gerätes gefunden: "Isotest 6", damit kann ich dann den Trafo genauer prüfen.

Grüße,
Ralf
ralf02
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von ralf02 »

So ich habe jetzt die Sekundärspannung gemessen, sie geht von 18 bis 131 Volt. Wenn ich den Winkel betrachte, der zur Zeit wegen des Anschlags nicht überstrichen werden kann, schätze ich, dass die Spannung bis ca. 170 Volt geht. Das Teil kommt jetzt erst einmal in den Schrank bis ich den Isolationstester fertig habe.

Grüße,
Ralf
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von rettigsmerb »

PL504 hat geschrieben:Gegenfrage: Wie soll konkret dadurch die galvanische Trennung aufgehoben werden?
Es ist jeder selbst für sich verantwortlich.
Gegenfrage: Kennst Du den Aufbau des betroffenen Trafos so genau, dass Du diese Gefahr sicher ausschliessen kannst? Hmm - etwas weit aus dem Fenster gelehnt, meine ich.

Natürlich ist jeder für sich selbst verantwortlich - das steht außer Frage. Aber jemanden bewusst oder unbewusst ins Messer rennen lassen - nee, das ist nicht so meins. Meines Handelns stets bewusst wäge ich zugunsten der Sicherheit immer ab, was ich schreibe. Als Beauftragter für Arbeitssicherheit in einem grossen Unternehmen sind mir die Folgen unachtsamen oder fahrlässigen Handelns immer sehr bewusst.

Diesen, meinen Standpunkt wirst Du als Alterfahrener sicherlich auch nachvollziehen können.

Viele Grüße,
Herbert
Martin
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von Martin »

Das ist ein Lichtregler vom alten Kino.
Trennung: ja
Einstellung unten: ja, fest. = Mindestspannung. Wurde die unterschritten, schalteten die Lampen um auf ihre interne Batterie.
Einstellung oben: ja , stetig zu verändern. = max Helligkeit.
Wo ist der Montagerahmen mit den beiden Riemenscheiben und der kleinen Kurbel?

Röhrenbastelnetzteil: einfach einen Trafo, zB 2x30V dahinterschalten, so ergibt sich ein Gerät daß durch Umschalten und regeln den ganzen Bereich abdeckt. Nicht vergessen: 2x Sicherung.

nette Grüße
Martin
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von ralf02 »

Hallo Martin,

der Verkäufer sagte mir, dass das Teil aus einem BOS - Fungerät stammte. Kann mir aber nicht vorstellen, wofür man dort einen Regeltrafo braucht. Ein großer Metallkasten (durchlöchert wegen Wärmeabzug) war noch dabei, da war das Teil wohl eingebaut.
Wie meinst Du das, mit 2x30V dahinterschalten, die Sekundärspulen von 30V - Trafos in Serie quasi an den Schleifer des Regeltrafos schalten ? Die zwei Sicherungen in beide Netzzuleitungen vor dem Regeltrafo ?

Grüße,
Ralf
Martin
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von Martin »

hallo Ralf, ja so mein ich das.
Die Sicherungen: eine in die Netzzuleitung und eine in den Ausgang (derartig hohe Spannungen müssen immer abgesichert sein sonst kannst du beim ersten kleinen Missgeschick schon den Trafo ruinieren, die dünnen Wicklungen brennen einfach durch bei Überlast, das ist nicht so wie bei einem 12V Trafo der mit 2,5mm Draht gewickelt ist.)

Das mit dem dahinterschalten:

wenn dein Trafo 18-150V bringt erreichst du so per dreistufigem Drehschalter:

1. 18-150v
2. 48-180v
3. 78-210v

kurzum 18 - 210V, vor dem Gleichrichter, = ideal für Röhrenbasteleien.

nette Grüße
Martin
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von ralf02 »

Hallo,

nach etwas längerer Zeit ein paar neue Daten zu dem Trafo: Nachdem ich die Anschläge entfernt habe, geht der Spannungsbereich von 10 - 166 V. Dann habe ich den Widerstand zwischen Primär- und Sekundärwicklung mit eine Isotester gemessen. Das Gerät zeigt ca. 100 MOhm, undahängig von der Position des Schleifers und bei verschiedenen Prüfspannungen (200V und 500V). Ist das okay bzw. normal, dass der Widerstandswert nicht unendlich ist ?

Grüße,
Ralf
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von rettigsmerb »

N'abend,

100MegOhm sind vollkommen ok. Eine 100%ige Isolation mit "unendlich hoch" ist kaum zu bewerkstelligen - da setzen Physik und Chemie auch natürliche Grenzen.

Viele Grüße,
Herbert
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Uwe
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Re: Frage zu Regel(trenn)trafo

Beitrag von Uwe »

Hallo,

schliesse mich meinem Vorredner an, 100 MOhm sind OK. Das kommt auch immer auf die Bauweise des Regeltrenntrafos an, bei meinem TST 280/6 ist der eigentliche Regeltrenntrafo im Gerät komplett eingegossen. Der hat dann selbst bei 1000V Prüfspannung immer noch einen Isolationswert von nahezu unendlich. Aber 100 Mohm passt schon :super:

Gruss
Uwe