Danke für die Beiträge. Vielleicht entickelt sich ja noch eine berfruchtende Diskussion über die diversen Reinigungsmethoden - auch wenn das meiste sicher schon mal geschrieben wurde.
Als ich das erste mal von der Waschmethode hörte, dachte ich auch, das kann doch gar nicht gut gehen - aus den hier vorgebrachten Gründen. Es gibt ja auch einige Videos hierzu im Netz. Ich hatte zu der Zeit meine erste Philetta in stundenlanger Arbeit mit Wattestäbchen, Pinsel und Isopropanol mehr schlecht als recht gereinigt und war mit dem Ergebnis nicht zufrieden. In den Falzen, zwischen verdrillten Leitungen, unter den Isolierpapen - überall bleibt noch Dreck zurück.
Da ich eine ganze Menge desolater Philetta-Chassis hatte, hab ich das Waschen halt mal ausprobiert und das dann weiter verfolgt.
Die Probleme waren mir durchaus bewusst. Es ist ja nicht nur das Wasser, sondern auch die Reinigungszusätze selbst die immer zurückbleiben.
Dass es trotzdem so gut funktioniert hatte, hat mich selbst gewundert. Nur der Grundig 90U hat es halt nicht vertragen.
Das Radio hab ich auf einem Flohmarkt gesehen. Es stand da mitten im Regen und blickte mich so traurig an. Da musste ich es natürlich mitnehmen.
Es spielte sogar noch, allerdings zu leise, ungleichmässig und stark verzerrt.
Verbaut waren die für Grundig-typischen blauen Kondis, ähnlich den Wima-Tropydur.
Ich hab das Chassis dann mit 3 Dosen Bremsenreiniger gewaschen und anschließend 30 Miuten bei 60° getrocknet. Dann wurden alle Kondis getauscht. Dabei fiel mir auf, dass diese blauen Kondis anscheinend früher schon mal getauscht worden waren, weil alle zwischen abgezwickte Drähte gelötet waren. Ausserdem gab es zwei 100Ohm 5W Widerstände die deutliche Spuren von Überlastung durch Abbrand zeigten. Der Wert stimmte aber noch. Jedenfalls muss es in der Vergangenheit eine Fehlfunktion gegeben haben. Vielleicht war der Trafo dadurch auch schon vorgeschädigt.
Nach dem Tausch der Kondensatoren spielte der kleine Grundig perfekt auf allen Wellen.
Sauber war das Chassis nach der Bremsenreinigerwäsche aber nicht - eher etwas weniger dreckig.
So wanderte es eben in die SpüMa nachdem es mit Bref gründlich eingesprüht worden war.
Seit längerem bin ich dazu übegegangen, das SpüMa-Programm auf 40° zu senken und die Dauer auf 20 min. zu verkürzen. Grund ist, dass verzinkte Metallteile leicht ausblühen wenn 1 Stunde bei 60° gewaschen wird. Daher die Vorreinigung mit Bref und die entschärfte Wäsche.
Danach wurde noch 5x mit klarem Wasser bei 40° gespült, die Röhrenfassungen mit Druckluft ausgeblasen und dann ab in den Trockenofen bei 60° für 15 Stunden. Das ist mein Standardvorgehen.
Den Rest kennt ihr ja bereits.
@ Roland:
Ob man eine porentiefe Reinigung für sinnvoll hält oder nicht, das ist Auffassungssache. Eine Diskussion darüber macht sicher wenig Sinn. Ich für meinen Teil strebe grundsätzlich (mindestens

) den optischen Neuzustand an. Aber das kann ja jeder halten wie er will.
@ Frank: Den Röhrenfassungen hat die Wäsche bislang gar nichts ausgemacht. Im Gegenteil: Wenn man mit dem Mikroskop in die Fassungen guckt, erkennt man, dass die Kontkte danach blitzblank sind. Keine Quellungen, nichts. Auch Kontaktprobleme der Wellenschalter sind danach in aller Regel verschwunden. Man muss den Waschvorgang allerdings mehrmals unterbrechen und die Wellenschalter in eine andere Position schalten.
@ Klausw:
Stimme mit dir in allen Punkten überein. Das waren auch meine Überlegungen. Umso überraschter war ich ja, dass es bislang in allen Fällen funtioniert hat - bis auf den Grundig jetzt.
@ Tim: aus dem Beitrag kann man einen gewissen Sarkasmus herauslesen. Es ist ja nicht so, dass man das Chassis wäscht und anschließend einfach ohne gezielte Trocknung wieder in Betrieb nimmt.
Gruß,
Achim