Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

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klausw
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von klausw »

saarfranzose hat geschrieben:Klaus, mit einer Siliziumbrücke liegst du ein Stück über den 250V. ...
Ich glaube, ich muss mir doch mal gelegentlich die Mühe des Nachmessens machen. 2 meiner Kaiser habe ich vor Ort. In der Theorie hast Du recht, in der Praxis am Gerät werde ich bei gemessenen "über 250 Volt Ua" immer nervös, erst recht, wenn das Schirmgitter ohne Widerstand an der Sekundärspannung hängt :shock: und begrenze. In der Regel, weil es auch die Uh begrenzt, durch den erwähnten Vorwiderstand auf 220 Volt Netzeingang. Seltener durch geringfügige Erhöhung eines vorhandenen Siebwiderstandes zw. den Elkos.
Streng genommen behaupte ich sogar, dass es heutzutage herstellerseitig auch bei der "Leistungserbringung" von Gleichrichtern messbare Unterschiede gibt.

Aber wie Du schon sagst, Franz-Josef, irgendwann begrenzt man mal den Aufwand, den man treibt. Spätestens dann, wenn das Gerät langzeiterprobt gut läuft.

Gruß
k.

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saarfranzose
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von saarfranzose »

klausw hat geschrieben:Streng genommen behaupte ich sogar, dass es heutzutage herstellerseitig auch bei der "Leistungserbringung" von Gleichrichtern messbare Unterschiede gibt.
Gruß
k.
eben deswegen geht das nur mit eine möglichst umfangreichen Mess-Serie.

Die Uh ist wieder ein anderes Thema. Liegt die höher als 110% ist wirklich eine Massnahme primärseitig sinnvoller. Alternativ zu einem primären Vorwiderstand (bei dem es mich wirklich grauselt) lässt sich hier gut mit einem kleinen 12V Trafo arbeiten bei dem die beiden Wicklungen so geschaltet sind das (definiert) 12V weniger Netzspannung rauskommen. Oder man belastet die Uh durch weitere (oder stärkere) Skalenbirnchen. Nur mal als Idee, hab ich so noch nicht realisiert. Wohl aber das mit dem 12V Trafo.
Gruß,
Jupp
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Volker
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von Volker »

Hallo klausw und Jupp!

:danke: für die Beantwortung meiner Frage und die zusätzlichen interessanten Informationen.
MfG Volkmar

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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von klausw »

So, wie versprochen habe ich soeben gemessen.

Die Daten: Mein Kaiser w1032 trägt die Fabrikationsnummer 19879. Verbaut ist ein handelsüblicher kleiner schwarzer Brückengleichrichter, der Originalgleichrichter ist, bis auf die Masseverbindung, abgeklemmt.

Gemessen habe ich
a) mit einem handelsüblichen Digitalmultimeter
b) mit einem IRU von Hartmann & Braun

Die Messergebnisse unterscheiden sich nicht wesentlich, wobei das IRU für die betrachteten Gleichspannungsmessungen eine ungünstige Skalierung (150 Volt oder 600 Volt) aufweist

Einzelwerte:

Sekundärwechselspannung: ca. 190 Volt
Ladeelko: 245 Volt Gleichspannung
Siebelko: 224 Volt Gleichspannung
PCL 81 G2: 224 Volt Gleichspannung (logisch, da direkt am Siebelko)
PCL 81 Anode: 220 Volt Gleichspannung
Lade- und Siebkondensator hatte ich lt. meiner Notiz im Gerät zuletzt in 12/07 überprüft und mit 39 + 39 uF gemessen.
AÜ und der eingezeichnete 700 Ohm-Widerstand sind original.
Verbaut ist eine PCL81 von Ultron, also nicht mehr die originale.

Entgegen meiner früheren Aussage hatte ich an dem hier betrachteten Gerät keinen Vorschaltwiderstand eingelötet (wahrscheinlich war dies an einem anderen Kaiser).
War auch nicht erforderlich, denn die jetzt gemessene Uh liegt bei 6,6 Volt, also im grünen Bereich.

Den 2. Kaiser mit w1032-Chassis habe ich nicht auseinandergebaut und bemessen, denn das ist der mit eingebautem Plattenspieler. War mir jetzt zuviel Arbeit.

Die Daten nur der Vollständigkeit halber, denn: versprochen ist versprochen :wink:

Gruß
k.

p.s.: beim primärseitigen Vorwiderstand grauselt's mich gar nicht, eher machte mir die zusätzliche Belastung eines fast 60 Jahre alten Trafos (mittels höherer Ih-Belastung) Angst. Aber da darf man ja verschiedener Meinung sein.... :bier2:

Nachtrag, 25-9-10: Da ich den Kaiser eh' auseinander hatte, habe ich heute erstens mal ein längeres Netzkabel (gleiche Optik) verbaut und zweitens den "vergessenen" Vorschaltwiderstand nachgerüstet. Ich komme jetzt auf exakt 220 Volt Netzeingangsspannung, womit sich die gemessene Uh auf 6,27 Volt verlagert hat (bis hin zu 5% Unterheizung habe ich kein Problem), Ug2 und Ua bei circa 208 und 214 Volt mit dem neuzeitlichen Brückengleichrichter liegen. Gerät spielt spitzenmäßig.
Zuletzt geändert von klausw am Sa Sep 25, 2010 10:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von saarfranzose »

:bier2:

auf die gleichen Ergebnisse kam ich auch mit einer Siliziumbrücke. Der Vorschlag mit der stärkeren Belastung der Heizwicklung war nur mal ein Gedanke den ich wie gesagt noch nie realisiert hatte.
Gruß,
Jupp
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Otto
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von Otto »

Hallo Freunde,

hier mal ein kleiner Zwischenbericht. Da das Radio eher selten laufen wird habe ich den defekten GR durch einen noch intakten Selen- GR
B 250 C 125 ersetzt. Dadurch erübrigt sich ein Vorwiderstand, die Anodenspannung liegt bei 193 V und damit spielt das Radio wunderbar.
Somit wäre also das elektrische Problem gelöst, herzlichen Dank an alle, die zur Lösung beigetragen haben.
Jetzt werde ich mich dann bei Gelegenheit mit dem Gehäuse beschäftigen, das wird wohl richtig in Arbeit ausarten. Da ist es natürlich von Vorteil, dass das Teil sehr handlich ist.

Gruß Otto
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von saarfranzose »

hallo Otto,

ein neues Furnier ist bei diesem Radio sehr einfach aufzutragen. Es geht an einem Stück um die Seiten und die Front herum und wird dann nur ausgeschnitten. Ein weiteres Stück für die Decke, fertig. Lediglich für die Goldstreifen hab ich keine Begabung und deshalb fehlen sie jetzt.

Deine Messungen hab ich mir genau so vorgestellt. So ist die Endröhre innerhalb ihrer Nenndaten.
Gruß,
Jupp
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von klausw »

saarfranzose hat geschrieben:.....Lediglich für die Goldstreifen hab ich keine Begabung und deshalb fehlen sie jetzt.

....

Da muss ich nun tatsächlich noch einen zum Besten geben (nicht als Nachahmungstipp).
Da ich auch eher der Technikbastler als der Holzrestaurator bin, stand ich bei meinem ersten Kaiser, den ich aus dem Nachlass einer Nachbarin erhalten hatte, damals vor dem gleichen Problem. Erstmal ließ ich das Gehäuse, wie es war, aber es war ebenfalls nicht mehr schön. Ende der 80er machte ich mich dann an die Oberflächenbearbeitung, habe es ganz abgeschliffen, gebeizt mit dem Ziel der Lackierung....tja...und was nun mit den Streifen?

DAMALS verfiel ich auf folgende Idee: die Aufreißstreifen an Zigarettenpackungen (gibt's, glaube ich, heute gar nicht mehr (?)) kamen in Breite und Farbe hin.
Als eingefleischter Nichtraucher (meine Frau ebenfalls) eher schwierig, also achteten wir fortan peinlich darauf, wenn ein Arbeitskollege eine neue Packung herauszerrte und retteten die Streifen, :mrgreen: die aufs gebeizte Gehäuse geklebt und überlackiert wurden.
Hält bis heute, leider hat sich an den Nahtstellen der damals verwendete Kleber geringfügigst verfärbt, aber nun ja....was ist ein Radio ohne seine Geschichte.

Gruß
k.

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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von Otto »

Das wäre doch mal ein richtiger Grund, um mit dem Rauchen anzufangen. :lol:

Gruß Otto
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von Otto »

saarfranzose hat geschrieben:hallo Otto,

ein neues Furnier ist bei diesem Radio sehr einfach aufzutragen.
Hallo Franz-Josef,

ich werde es wohl mit 2 Streifen machen und in der Mitte stoßen, damit die Maserung senkrecht verläuft.
Falls ich es im originalen Farbton lackiere spielt das allerdings keine Rolle, es ist fast schwarz und von Maserung sowieso nichts mehr zu sehen.

Gruß Otto
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von saarfranzose »

ich möchte noch ein Bild ergänzen mit der Rückwandbeschriftung des Radioausganges:

Rückwand
Gruß,
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von Günni »

Hallo,

ich überarbeite im Moment mein Gehäuse vom Graetz Musica. Das Problem mit der
Linierung habe ich nun auch. Ich hatte vor es abzukleben und mit einer Airbrusch-
pistole die Linien aufzulackieren. Der Farbauftrag ist dabei nicht zu stark und kann
nicht unter das Klebeband laufen. Schaun wir mal!
Bin nun erst mal 2 Wochen im Urlaub, danach werde ich bei Interesse berichten.

Gruß Günter
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von saarfranzose »

in der Funkschau 1/1954 findet sich eine PCL81 Schaltung mit Spannungsangaben. Das deckt sich mit den Werten die Otto eingestellt hat.

Funkschau 01/54 Seite19
Gruß,
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von Rocco11 »

Hallo Franz-Josef,

die erwähnte Rückwandbeschriftung, - wurde die von Dir neu gemacht?
Hast Du Dir dafür einen Stempel anfertigen lassen, - oder wie kriegt man das so akkurat auf den nicht so ganz ebenen Untergrund?


@Günni: Ja! Interesse ist für sowas immer vorhanden. Bist Du schon aus dem Urlaub zurück? Dann berichte doch bitte kurz über die Airbrush Geschichte. :)


Gruß

Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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Re: Kaiser-UKW-Spezial Typ W 1032

Beitrag von saarfranzose »

hi Rocco,
die Rückwandbeschriftung ist noch original.
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